Schon der tägliche Kaffee am Morgen stellt eine Routine dar. Gewohnheiten gehören zum Leben vieler Menschen dazu. Aber wieso stehen wir nicht einfach am Morgen auf und lassen den Tag auf uns zu kommen? Ist der Mensch schlichtweg ein Gewohnheitstier? Oder wieso führen wir immer wieder dieselben Tätigkeiten aus?
Nach wie vor klingt Routine für viele Menschen langweilig und spießig. Was ist aber wirklich dran an täglich wiederkehrenden Gewohnheiten und Routinen?
Im Folgenden kannst du mehr dazu lesen, warum und wie Routinen dein Leben positiv beeinflussen können.
Routinen versus Gewohnheiten
Was sind Routinen? Sind Gewohnheiten und Routinen identisch miteinander? Routinen sind Tätigkeiten, die du durch Erfahrung gelernt hast. Dein Körper ist imstande diese Tätigkeit schnell und sicher auszuführen - und das ganz ohne darüber nachdenken zu müssen.
Gewohnheiten hingegen sind Tätigkeiten, die du dir selbst bewusst angeeignet hast. Du hast diese Tätigkeit so oft ausgeführt, dass die Ausführung für deinen Körper selbstverständlich geworden ist.
Routinen und Gewohnheiten unterscheiden sich demnach deutlich in ihrer Herkunft. Dennoch macht es für dich am Ende keinen Unterschied, ob du eine Routine oder eine Gewohnheit ausführst, denn du kannst beide Tätigkeiten ausüben, ohne darüber nachzudenken.
Grundsätzlich kann eine Gewohnheit etwas Gutes, aber auch etwas Schlechtes für deinen Körper bedeuten. Die Ausübung von täglichem Sport ist zum Beispiel gut für dich, der Griff zur täglichen Zigarette eher schlecht für dich und deine Gesundheit.
Dennoch spielt es für deinen Körper und dein Wohlgefühl grundsätzlich keine Rolle, ob die Routine von außen betrachtet gut oder schlecht für dich ist.
Wohlfühlen durch Routinen
Das menschliche Gehirn wiegt in etwa 1500 Gramm. Obwohl es im Vergleich zu den restlichen Organen in deinem Körper weniger Platz benötigt, verbraucht dein Gehirn dennoch etwa 20 % deiner täglichen Energiereserven.
Indem du Dinge wiederholst, spart dein Gehirn Energie. Deine Reserven werden durch Gewohnheiten nicht so schnell abgebaut. Der tägliche Gang zur Kaffeemaschine oder der Verzehr eines Ingwershots am Morgen ist demnach nicht nur eine angewöhnte Tätigkeit, sondern dein Körper spart dabei zusätzlich Energie.
Gleiches gilt zum Beispiel für das Zähneputzen nach dem Aufstehen. Hast du dich schon mal dabei erwischt, dass du erst mal darüber nachdenkst, wie du dir die Zähne putzt oder wie du die Zahnbürste halten musst? Mit Sicherheit nicht - denn dein Körper ist imstande diese Tätigkeit einfach auszuführen ohne darüber nachdenken zu müssen. Wahrscheinlich kannst du dir sogar im Halbschlaf und bei geschlossenen Augen die Zähne putzen.
Routinen sind dementsprechend nicht nur Tätigkeiten, die du dir angewöhnt hast, sondern vielmehr Automatismen, die dein Gehirn entlasten. Indem du nicht jedes Mal darüber nachdenken musst, wie du die Zahnbürste hältst, entlastest du dein Gehirn und hilfst deinem Körper dabei Energie zu sparen. Die Entlastung deines Gehirns trägt dazu bei, dass du dich wohlfühlst. Du führst eine Tätigkeit aus ohne darüber nachdenken zu müssen. Das löst in deinem Körper ein entsprechendes Wohlgefühl aus.
Zeitersparnis durch Wiederholungen
Dein Gehirn ist großer Fan von Routinen, denn sie stellen eine immer wiederkehrende Wiederholung dar. Durch die Ausführung von Gewohnheiten schüttet dein Gehirn sogenannte Belohnungsstoffe aus. Diese lösen ein Wohlfühlgefühl in deinem gesamten Körper aus.
Indem du eine Tätigkeit nicht neu erlernen musst, sondern sie einfach ausführen kannst, ohne darüber nachzudenken, sparst du nicht nur Energie, sondern zudem auch Zeit. Überlege dir mal bewusst, wenn du dir die Zähne putzt wie viel Schritte dafür eigentlich notwendig sind. Du merkst schnell, wie viel Zeit und Energie dir diese Tätigkeit rauben würde, wenn du über jeden einzelnen Schritt erst mal nachdenken müsstest.
Dazu kommt, dass dein Gehirn so stark beansprucht würde, dass es keine Kapazität mehr für andere Dinge hätte. Du könntest demnach beim Zähneputzen nicht bereits darüber nachdenken, was du heute frühstücken möchtest oder wie dein Tagesablauf aussehen wird. Du wärst voll und ganz darauf konzentriert Zähne zu putzen.
Bleibt die Spontanität auf der Strecke?
Vielleicht fragst du dich jetzt: Kann man trotz Routinen und Gewohnheiten noch spontan sein? Tatsächlich ist es so, dass je mehr Routinen du in deinen Alltag integrierst, desto mehr Kapazität hat dein Gehirn für spontane Entscheidungen.
Indem du viele deiner Tätigkeiten ganz automatisiert ausführen kannst, spart dein Gehirn Zeit und Energie und hat demnach deutlich mehr Kapazität für spontane Entscheidungen, als wenn du über alltägliche Dinge nachdenken müsstest.
Immer mehr Menschen bauen ihre täglichen Routinen deshalb bewusst aus. Wenn du zum Beispiel erst mal darüber nachdenkst, ob du jetzt Sport machen sollst und ob du lieber eine Runde Joggen gehst oder dich doch lieber auf dein Fahrrad setzt, kostet dich das deutlich mehr Zeit und Energie als wenn du die sportliche Tätigkeit bereits als Gewohnheit in deinen Alltag integriert hast.
Routinen und Gewohnheiten tragen dazu bei, dass dein Leben vereinfacht wird. Du hast dadurch mehr Zeit für Dinge, die dir wichtig sind und Spaß machen. Im Umkehrschluss erhöht sich dadurch außerdem deine Zufriedenheit.